Planung szenische Beleuchtung

Foto: © Diana Johanna Velasquez  

Szenische Beleuchtung braucht gut geplante Lichttechnik

Die Bühnenbeleuchtung ist ein wichtiges Element jeder Veranstaltung. Erst der Einsatz von Bühnenlicht macht die Illusion auf der Bühne perfekt und schafft eindrückliche Ansichten und Effekte. Deshalb ist es entscheidend, dass den Beleuchtern die passenden Werkzeuge zum Erstellen von Lichtstimmungen zur Verfügung stehen. Damit ist das Ziel in der Planung klar: ausreichende Einspeisepunkte an den wichtigsten Beleuchtungspositionen, passende Scheinwerfer und eine leistungsfähige Ansteuerung der gesamten Anlage. Eine gute Planung der szenischen Beleuchtungsanlage entwickelt individuelle Entwürfe für die jeweilige Veranstaltungsstätte und sorgt für eine Umsetzung dieser Konzepte unter Einsatz moderner Produkte.

Planung von Beleuchtungsanlagen

Beleuchtungspositionen

Eine gute Ausleuchtung der Szenerie erfordert die Möglichkeit, von unterschiedlichen Richtungen das Geschehen zu beleuchten. Beispiele für wichtige Lichtrichtungen sind hierbei: Vorderlicht, Oberlicht, Kopflicht, Gegenlicht, Seitenlicht, Gassen- und Horizontlicht. In einem Beleuchtungskonzept werden Lage und Anzahl von Einspeisepunkten (Versatzanschlüssen) für diese wichtigen Beleuchtungspositionen ermittelt und an wichtigen Beleuchtungspositionen gebündelt. Der Nutzer der Anlage soll in die Lage versetzt werden, an diesen Stellen unkompliziert Scheinwerfer einsetzen zu können.

Versatzanschlüsse und Versatzkästen

An allen Positionen, an denen nach dem Lichtkonzept Scheinwerfer eingesetzt werden sollen, sind die Anschlussmöglichkeiten zu bündeln. Dies erfolgt meist in Versatzkästen, in welchen mehrere Steckstellen zusammengefasst werden. Die Kästen werden in Form, Farbe und Größe individuell auf den Einsatzstandort ausgelegt und geplant. In jedem Kasten befinden sich sowohl Leistungsanschlüsse als auch Anschlüsse für Steuerleitungen. Eine durchdachte Anordnung der Versatzanschlüsse ist die Grundlage einer jeden guten Beleuchtungsplanung.

Dimmer- und Niederspannungsschaltanlagen

Im Unterschied zu herkömmlicher Beleuchtung mit fester Lichtstärke müssen die Scheinwerfer auf der Bühne eine stufenlose Veränderbarkeit der Helligkeit aufweisen. Technisch wird dies bei Halogenleuchten über Dimmersteuerungen gelöst. Jeder Anschluss für Bühnenscheinwerfer ist damit mit regelbarer Helligkeit ausgeführt.

Halogen-Leuchtmittel dürfen jedoch aufgrund bestehender EU-Verordnungen nicht mehr in Verkehr gebracht werden. Eine Ausnahme besteht aktuell noch für Theater. Mittelfristig ist jedoch abzusehen, dass auch diese Ausnahme wegfallen wird. Deshalb sollte bei den Planungen der szenischen Beleuchtung auf die LED-Technik gesetzt werden. Bei LED-Scheinwerfern erfolgt die Steuerung der Helligkeit im Gerät selber. Es muss eine schaltbare Stromversorgung und eine Ansteuerungsmöglichkeit zum Scheinwerfer geführt werden.

Bei der Planung einer Beleuchtungsanlage müssen daher Dimmeranlagen und Niederspannungsschaltanlagen berücksichtigt werden. Auch moderne Kombilösungen, also Installationssysteme, welche die Möglichkeit bieten, sowohl Halogenlicht als auch LED-Leuchten zu betreiben, sind denkbar.

Für diese Anlagenkomponenten sind die Aufstellflächen und Anschlusswerte mit einzuplanen. Die Auslegung und Abstimmung der Verkabelung von den Aufstellflächen der Schaltanlagen zu den Versatzkästen ist Teil der Bühnenlichtplanung.

Grundausstattung Bühnenscheinwerfer

Jede Veranstaltungsstätte sollte über eine Grundausstattung unterschiedlicher Bühnenscheinwerfer verfügen. Scheinwerfer in der Veranstaltungstechnik gibt es je nach Position und Anwendungsfall in verschiedenen Arten und Größenklassen. Bei der Auswahl der Scheinwerfer ist daher die Größe des Veranstaltungsraumes und die Position und Funktion der Scheinwerfer entscheidend. Die Empfehlung über die richtige Ausstattung an Bühnenscheinwerfern ist Teil der Bühnenlichtplanung.

Arbeitslicht und Blaulicht

Neben den Bühnenscheinwerfern zählt oftmals auch die Grundbeleuchtung des Bühnenraums (Arbeitslicht) zur Anlage der szenischen Beleuchtung. Dies hat den Hintergrund, dass im Proben- und Vorstellungsbetrieb die Zu- und Abschaltung dieser Beleuchtungskörper unbedingt durch den Bediener der Beleuchtungsanlage erfolgen muss.

Auch der Einbau und die Zuschaltung einer minimalen Wegebeleuchtung (Blaulicht) auf der sonst dunklen Bühne und den Bereichen der Ober- und Untermaschinerie ist Teil der Bühnenlichtanlage und sollte im Zusammenhang der Gesamtanlage geplant werden.

Planung Lichtsteuerpult und Nebenfunktionssteuerung

Die Schnittstelle zwischen dem Bediener und der gesamten Anlage der szenischen Beleuchtung sind die Lichtsteuerpulte. Die Pulte sind oftmals in Regieräumen im hinteren Bereich des Zuschauersaals untergebracht, in Veranstaltungshallen oftmals auch in einem abgetrennten Bereich im Publikum, dem FOH-Platz (FOH=Front of House). Mit Hilfe der Steuerkonsole können sämtliche Parameter der Bühnenlichtanlage gesteuert, gespeichert und reproduziert werden. Die Bedienung einer solchen Konsole erfordern umfassende Schulungen und viel Erfahrung.

Für eine vereinfachte Ansteuerung von Grundfunktionen, zum Beispiel dem Ein- und Ausschalten des Saallichts des Arbeitslichts auf der Bühne oder einzelner Stromkreise, gibt es sogenannte Nebenfunktionssteuerungen. Diese Pulte sind fest installiert und haben einen deutlich reduzierten Funktionsumfang. Daher können sie auch von unterschiedlichen Personenkreisen, auch außerhalb der Beleuchtungsabteilungen, bedient werden.

Kabelmanagement und Federkabeltrommeln

Scheinwerfer in Veranstaltungsstätten sind oft auf beweglichen Einrichtungen, wie zum Beispiel an Oberlichtzügen und Beleuchtungsbrücken installiert. Daher müssen für diese Einsatzorte auch flexible Kabelzuführen mit eingeplant werden, welche den Bewegungsbereich des Scheinwerferstandortes berücksichtigen. Hierfür gibt es unterschiedliche technische Lösungen wie zum Beispiel Bühnenflachleitungen, Federkabeltrommeln und Energieketten. In der Bühnenlichtplanung wird hierfür die für den Einsatzort beste Lösung ausgewählt.

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