Besonderheiten bei der Sanierung oder dem Umbau von Kulturbauten

Baumaßnahmen an bestehenden Theatern, Opernhäusern, Konzertsälen oder andern Kulturbauten finden unter besonderen Umständen statt und haben „ihre eigenen Regeln“.

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hat einen Leitfaden Großprojekte veröffentlicht, der in vielen Punkten auch auf Theater und andere Bauten öffentlichen Interesses zutrifft. Auch die Deutsche Theatertechnische Gesellschaft (DTHG) hat einen eigenen Leitfaden Bau und Sanierung von Kulturbauten verfasst.

Die beiden benannten Leitfäden sind sehr gute Informationsquellen für die Anforderungen von Theatersanierungen. Ergänzend möchten wir hier unsere Erfahrungen teilen, welche besonderen Herausforderungen die Sanierung von Kulturbauten darstellt. Gerne beraten wir Sie zu einzelnen Punkten spezifischer. Sprechen Sie uns an!

Denkmalschutz

Oftmals ist bei Sanierungen von Kulturbauten der Denkmalschutz hoch angesiedelt. Die Sanierung ist eher der Regelfall als der Neubau. Vor allem, wenn Bühnentechnik im Zuschauersaal oder den Foyers eingebaut wird, muss dies sensibel geplant werden.

Übernahme vorhandener Technik

Bei den meisten Theatersanierungen können Teile der vorhandenen Technik weiter verwendet werden. Dies ist ein nachhaltiger Ansatz, bedingt aber auch ein hohes Knowhow. Für alle Bauteile, welche weiter genutzt werden sollen, muss im Rahmen von detaillierten Untersuchungen geprüft werden, ob dies überhaupt möglich ist. Anschließend kann entschieden werden, welcher Planungsansatz der wirtschaftlichste ist: beibehalten und reparieren oder neu einbauen?

Spielzeitpause

Bei der Konzeption des Bauablaufs muss in der Regel darauf geachtet werden, dass Baumaßnahmen mit Ende einer Spielzeit beginnen und zu Beginn einer neuen Spielzeit pünktlich wieder enden. Es ist gut, dies bereits in frühen Phasen der Terminplanung im Blick zu haben. Eine leichte Verschiebung der Bauzeit über die Spielzeitpause hinaus kann sonst zu einer ganzjährigen Verschiebung des Fertigstellungstermins führen.

Ersatzspielstätte/Interim

Bei größeren Sanierungsprojekten ist häufig eine Ersatz- oder Interimsspielstätte erforderlich. Auch diese Spielstätte muss – wie ein „großes“ Theater – geplant und gebaut werden. Bezogen auf den Aufwand und die Kosten ist das ein nicht unerheblicher Posten.

Gastspielverbände / fusionierte Theater

Wenn Theater fusionieren oder zu Gastspielverbänden zusammengeschlossen sind, stellt dies die Theaterplanung vor besondere Herausforderungen. Oftmals sind für die Planung bestehende Logistikkonzepte (beispielsweise Lager- und Transportsysteme), zwingend einzuhaltende Flächen und Durchgangshöhen, spezielle Anordnungen von Maschinen sowie weitere Vorgaben aus Theaterverbänden zu beachten.

Außendarstellung

Theaterumbauten erzeugen immer hohes öffentliches Interesse. Die Notwendigkeiten und Kosten werden lebhaft diskutiert. Es ist sinnvoll, dass sich der Bauherr von Anfang an überlegt, wie über die Maßnahme mit der Öffentlichkeit kommuniziert wird. Hierbei kann beispielsweise die Veröffentlichung von Planungskonzepten helfen, um den erforderlichen Aufwand transparent zu machen.

Fördermaßnahmen

Für den Kulturbereich sind oftmals verschiedene Fördermaßnahmen zutreffend. Dies hat Vor- und Nachteile. Vorteilhaft ist die Bereitstellung zusätzlicher Mittel aus verschiedenen Töpfen. Nachteilig wirkt sich hier manchmal aus, dass der terminierte Abruf von Fördermitteln den Rahmenterminplan bestimmt und den Bauherren manchmal zu nicht schlüssigen Terminabläufen zwingt, da ansonsten der Entfall von Fördermitteln droht. Eine ausreichend bemessene Vorbereitungszeit kann dies entzerren.

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